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STATION 17: Oui Bitte (CD)

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Eigentlich wollten Station 17 nach einer Phase der Distanz nur mal wieder beim Musizieren gemeinsam in einem Raum stehen. Sie fuhren raus aus Hamburg, auf eine abgelegene Anlage im Schleswig-Holsteinischen Hügelland der Hohen Geest, und spielten neue Songskizzen – den ganzen Tag und bis spät in die Nacht hinein. Das Ergebnis wollten sie im Anschluss auf einem Konzert in der Hamburger Fabrik live spielen. Dass zu den Resultaten dann gleich auch ein ganzes Album zählen würde, hatte keiner aus derBand erwartet. Doch die Musik sagte es ihnen mal wieder selbst: das, was hier in der Strahlkraft des Moments entstanden war, ließ sich nicht reproduzieren. Ein Glücksmoment für das Bandkollektiv. »Oui Bitte«, Station 17-Album No. 11, war entstanden. Ganz unverhofft, zwischen Pool und Forellenteich ..

Format: CD (Album)
Jahr: 2023
Label: bureau b, BB430

So zeigt sich hier wieder mal und dabei par excellence: Die Musik von Station 17 ist vor allen Dingen so gut, weil es eine so große Freude bereitet, sie anzuhören. Woran liegt das? Nun, zunächst einmal bietet sie ganz unterschiedliche Zugänge! So kann man sich wahlweise auf das intuitive Referenzspiel einlassen, das hier betrieben wird, kann dabei den nachgezeichneten Genrelinien folgen (also: mit Wissen hören), kann sich aber auch an den poetischen Erzählungen orientieren, die in wenigen Worten einen weiten Nachklang eröffnen. Oder man lässt sich ganz einfach vom treibenden, elegischen Rhythmusspiel mitnehmen; liegend, tanzend, wie es gerade kommt. Alles scheint möglich in der Grenzenlosigkeit dieser Musik. Die sieben Stücke nämlich spülen diese offenherzigen Einladungen in einen fließenden, ästhetischen Strom, bündeln sie zu einem Genuss, der die eigene Disposition vergessen lässt.
»Oui Bitte« zeigt Station 17 als Band des Expertentums in einer Art akustischer Transzendenz. Hier wird im dichten Zusammenspiel Musik gemacht, die sowohl Körper als auch Geist zugehört – was letzteren zu befreien weiß. Und dabei zwingt die Musik von Station 17 einen angenehm sanft dazu, sich auf all das gleichermaßen einzulassen. Schon in den Field-Recordings der Brandung nämlich, mit denen »20.000 Meilen unter dem Mond« nachtklar beginnt, wird ein Pakt angeboten: die Kontrolle also der Musik zu übergeben, aufs offene Meer zu schwimmen, auf sich zurückgeworfen zu sein – um sich dann den Schallwellen hinzugeben. Der Auftakt erscheint programmatisch: In den folgenden 40 Minuten reißt es einen davon, wird man belustigt, katapultiert, geerdet, bewegt. »Oui Bitte« schafft es, dass der Resonanzkörper eintaucht, abdriftet, anspült, abhebt. Die Landung dann: immer sanft! Größte Kontinuität ist der positive Vibe, ein Flugbegleiter, wohltuend, mehr Hülle als Irritation. Station 17 produzieren keine Staudammbrüche, sie ebnen Flussbetten.
»Bewegung« dann zeigt sich als Höhepunkt des Albums und als Manifestation der Idee Station 17. Beweg deinen Geist und bewege deinen Körper, spricht Birgit Hohnen, eine mittlerweile verstorbene Wegbegleiterin der Gruppe, die mittels Sample in die Gegenwart eines Songs projiziert wird, der mit geschlossenen Augen ohne Weiteres ein meditatives Abheben erlaubt. Doch auch die latente Melancholie, die in diese futuristische Vergangenheitsmusik Einzug hält, bleibt warm, bleibt herzlich, bleibt Einladung: in die klangliche Utopie einer schöneren Welt, die dieses Album zu diesem Zeitpunkt und diese Band ohnehin auf akustischer Ebene unlängst für sich etabliert hat..
Am Ende dann wird Zeit gelassen, wird ein weiter Raum entworfen, werden Meter gemacht. In der Ruhe des letzten Songs zeigt sich dabei im Titel ein Widerspruch: »Das Rasen«. Doch der Widerspruch löst sich auf: Hört man ganz genau hin, gleitet man durch das hohe Gras der Wiese, auf die sich zu legen und zuzuhören »Oui Bitte« einlädt.
Ja, bitte: Repeat!

Text: Hendrik Otremba


Das Station 17 Kollektiv:
Sebastian Stubner - Synthie, Gesang
Ernesto Schnettler - Gitarre, Gesang
Siyavash Gharibi - Percussion, Gesang
Phillip Riedel - Synth
Christian Fleck - Synth
Nils Kempen - Gitarre, Synth
Hauke Röh - Bass
Philipp Wulf - Schlagzeug, Rhythmusmaschine, Field Recordings
Birgit Hohnen - Stimme und Text auf Bewegung
Andreas Dorau - Gesang und Text auf Aufgehoben und Der Monat
Kai Boysen - Text
Matthias Knoop - ab sofort Bass
Wir danken Cajetan Ebel, Lukas Lutze und der ganzen barner 16 für die Unterstützung.
 

Musik: Station 17 außer Der Monat (Musik: Andreas Dorau, Tim Lorenz)
 

Aufnahme: René Huthwelker im Forellenhof Riesewohld
Mix: Tobias Levin im Electric Avenue Studio, Hamburg
Mastering: Alexander von Hörsten im Syrinx Studio, Hamburg
 

Covergemälde: Birte Seidensticker, Galerie Die Schlumper
Foto: Tim Brüning
Gestaltung: Kerstin Holzwarth
Linernotes: Hendrik Otremba

 

Initiative MusikGefördert durch die Initiative Musik gemeinnützige Projektgesellschaft mbH
im Rahmen von Neustart Kultur
mit Projektmitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

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