Der Sozialreformer Leonhard Philipp Gläser (1797-1875) zählt zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der Stadt Siegen. Durch die Gründung des Vereins „Eintracht“ und sein resolutes Eintreten für Toleranz, Respekt und Bürgersinn schuf er nicht nur wichtige Voraussetzung für die Entwicklung demokratischen Bewusstseins in der Krönchenstadt, sondern ermöglichte durch seine großzügige Stiftung auch, dass die Siegerlandhalle als moderne Begegnungs- und Kulturstätte auf dem ehemaligen Vereinsareal erbaut werden konnte. Doch Leben und Werk des rigorosen Fürsprechers für Solidarität, Gerechtigkeit und allgemeine Volksbildung sind nicht frei von Kontroversen. Ressentiments und Provokationen zum Trotze, hielt Leonhard Gläser bis zu seinem Lebensende an der Realisierung seiner Gesellschaftsideale fest und setzte sich für einen Abbau sozialer Barrieren einer im Wandel begriffenen Gesellschaft ein. Obwohl er dafür von seinen politischen Kontrahenten belächelt und verspottet wurde, hielt er an seinen Maximen fest und lebte Integrität und Tugendhaftigkeit vor. „Festlich war das Bild der Eintracht“ zeigt die wichtigsten Lebensstationen eines gemeinwohlorientierten Idealisten auf, der im Zeichen des Urbanisierungsprozesses und der rasanten gesellschaftlichen Dynamik im 19. Jahrhundert neue Akzente zu setzen versuchte, um ein gesellschaftliches Miteinander in seiner Heimatstadt Siegen zu fördern – ein Thema, das über 100 Jahre nach seinem Tod sicherlich nichts an Aktualität verloren hat.